Landrat Michael Ziche besucht Breitbandzweckverband und Versorgungsverbände in Schleswig-Holstein

18.02.2011
Der Altmarkkreis Salzwedel ist dünn besiedelt und wird bis 2025, so die Prognose, weitere Einwohner verlieren. Der Ausbau neuer und der Erhalt der bestehender Infrastrukturen stellt daher eine besondere Aufgabe dar. Die größte Herausforderung besteht allerdings darin nachhaltige und effiziente Strukturen für Erledigung kommunaler Aufgaben zu schaffen.  Landkreise als auch Städte und Gemeinden sind an dieser Stelle in besonderer Weise gefordert. „Die Kommunen sind Dienstleister. Wie alle  Dienstleister müssen auch wir uns weiterentwickeln.“, so Landrat Michael Ziche.

Aus diesem Grund besuchte der Landrat des Altmarkkreises Salzwedel am vergangenen Mittwoch und Donnerstag mit seinem Dezernenten Erhard Prehm, Kämmerer Matthias Baumann und Mitarbeiter Axel Schulz kommunale Versorger in Schleswig-Holstein zu einem Erfahrungsaustausch. Ein wesentlicher Teil der Bereisung galt dem Thema „Breitbandzweckverband Altmark“. Da die Altmark hier an einem Strang zieht, nahm von Seiten des Landkreises Stendal der  Zweite Beigeordnete,  Carsten Wulfänger und Wirtschaftsförderer Sebastian Stoll, an diesen Terminen teil.

Historisch bedingt konnten sich dort in den letzten 80 Jahren ganz andere Strukturen der kommunalen Zusammenarbeit herausbilden als in der Altmark. Schleswig-Holstein ist auch die Region, in der sich bereits mehrere kommunale Versorger, sprich Zweckverbände und Stadtwerke, zusammengeschlossen haben, um die Glasfaserversorgung bis zum Haus (FTTH) zu übernehmen. Ein solcher Versorger sind die Vereinigten Stadtwerke GmbH, die zu 100% den Städten Ratzeburg, Mölln und Bad Oldesloe gehören. Mit dem dortigen Breitbandkonzept konnte eine Glasfaserversorgung bis ins Haus auf den Weg gebracht werden, bei der es keine Bandbreitenlimitierung gibt. Die Anschlussquoten liegen in einzelnen Orten bei über 92% (trotz angekündigten LTE-Ausbau), die Preise bewegen sich zwischen 16,- und 60 EUR. Es besteht zudem ein offener Netzzugang für Anbieter wie die Deutsche Telekom AG  und andere. Das hat die Gesamtakzeptanz des Projektes erhöht. Ein ähnlicher Ansatz ist auch in der Altmark geplant.
In Jevenstedt wurde dann ein kommunaler Zweckverband besucht, der derzeit eine europaweite Ausschreibung für den Netzbetrieb vorbereitet. In der Diskussion hat sich sehr schnell gezeigt, dass die Fragen und Probleme, die im Rahmen solcher komplexen Infrastrukturprojekte entstehen überall ähnlich sind. Der Rat der Jevenstedter und der Ratzeburger lautet daher: „Einfach machen!“, denn es gibt zu diesem Ansatz keine Alternative. Die Akzeptanz der Projekte zeigt zudem, das es sich lohnt.

Für die Vertreter des Altmarkkreises Salzwedel ging es dann weiter zum Wege-Zweckverband (WZV) der Gemeinden des Kreises Segeberg, der u.a. die Abfall- und Abwasserentsorgung im Landkreis für die Gemeinden wahrnimmt. Verbandsvorsteher Jens Kretschmer machte dabei deutlich, dass ein wesentlicher Anteil des Erfolgs und der Arbeit des Zweckverbandes den kommunalpolitischen Einfluss- und Entscheidungsmöglichkeiten geschuldet ist. Sowohl delegierte Mitglieder des Kreistages als auch die Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden des WZV haben ein  Stimmrecht in der Verbandsversammlung. Im Vordergrund steht dabei eine kreisweite kommunale Zusammenarbeit.

Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Zweckverband Ostholstein (ZVO), der über 200.000 Kunden versorgt. Unter dem Slogan „Für die Zukunft unserer Region“ wurden dort Strukturen geschaffen, mit denen regional sämtliche kommunale und zum Teil auch gewerbliche Aufgaben bedient werden können.

Von der Energieversorgung, bis zur Entwässerung und Entsorgung sind alle Aufgaben unter einem Dachverband zusammengefasst worden. Nicht ohne stolz berichtete der Geschäftsführer der „ZVO Entwässerung“, Herr Jörg Gisselmann, dass die Mitarbeiter des Zweckverbandes diesen bereits als Unternehmen sehen und die Gebührenzahler als Kunden. Als kommunales Unternehmen sei man  besonders darauf stolz, weil dies für die Verinnerlichung der Dienstleitungsphilosophie des ZVO spräche, so Gisselmann.

Landrat Michael Ziche machte zum Abschluss der Bereisung deutlich, dass der Zweckverband Breitband nun sehr schnell auf den Weg gebracht werden soll. Das sahen übrigens die Vertreter beider Landkreise so. „Inwieweit wir für den Altmarkkreis Salzwedel ähnlich schlagkräftige Strukturen schaffen können wie in Schleswig-Holstein, werden die nächsten Monate und Jahre zeigen“, so Landrat Michael Ziche.

 

Altmarkkreis_IMarius Lembicz (Geschäftsführer der Vereinigten Stadtwerke GmbH, 1. v.l.) und Uwe Krabbe (LAN Consult Hamburg, 2. v.l.) erläutern Dezernent Erhard Prehm (3. v.l.), Landrat Michael Ziche (4. v.l.) und Beigeordnete Carsten Wulfänger (LK SDL, 5. v.l.) die FTTH-Technologie an einem symmetrischen 50 Mbit/s-Anschluss live

 

 

 

Altmarkkreis_IISwen Tewes (Mitarbeiter ZVO Energie GmbH, 1. v.l.) erläutert gemeinsam mit Detlef Lichtenstein (2. v.r.) den Vertretern des Altmarkkreises, Matthias Baumann (2. v.l.), Landrat Michael Ziche (3. v.l.) und Dezernent Erhard Prehm (5. v.l.) den Leitstand des ZVO

 

 

 

 

Quelle: www.altmarkkreis-salzwedel.de mit freundlicher Genehmigung