Die weißen Flecken verschwinden

Aus: Westfalen Blatt,  09.05.2019 – von Michael Schläger

Bund und Land fördern den Breitbandausbau in Bielefelder Randlagen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

B i e l e f e l d (WB). Wer am Stadtrand von Bielefeld lebt, hat daheim oft ein lahmes Internet. Das soll sich ändern. Bund und Land fördern den Breitbandausbau auf diesen »weißen Flecken« mit 23 Millionen Euro. Sie teilen sich den Betrag.

»Sie sehen einen strahlenden Oberbürgermeister«, sagte Pit Clausen (SPD) gestern an Philipp Hörnig gewandt. Der Projektmanager der »atene KOM« überreichte dem Rathaus-Chef im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur sowie der nordrhein-westfälischen Landesregierung den Förderbescheid, der Bielefeld in blauer Mappe mit Bundesadler den Millionenbetrag für den Breitbandausbau zusagt. Mit der Unterschrift unter den Zuwendungsvertrag besiegelten Clausen und Stadtwerke-Chef Martin Uekmann den nächsten Schritt. Der kommunale Versorger hat den Zuschlag in dem Ausschreibungsverfahren bekommen und wird nun die Leitungen verlegen lassen.

»Im Juli soll es losgehen«, sagte Uekmann. Im Süden des Stadtgebietes beginnen die Arbeiten in Eckardtsheim/Dalbke, unter anderem mit der Schule am Schlepperweg und der Theodor-Heuss-Realschule. Im Norden ist ein Start im Bereich Kammerratsheide und Schildesche geplant. Hamfeld und Marienschule liegen in diesem Bereich und werden mitversorgt.

An das schnelle Netz angeschlossen werden insgesamt 1900 Gebäude, darunter auch 400 Gewerbebetriebe und 61 Schulen. Neben der Beseitigung der weißen Flecken, die jetzt startet, haben die Stadtwerke bereits mit dem Bau eines stadtweiten Glasfasernetzes in Eigenregie begonnen. »Wir arbeiten jetzt parallel«, sagte Projektleiter Dr. Ingo Kröpke. Insgesamt wollen die Stadtwerke 280 Millionen Euro investieren. Die Arbeiten im ersten Projektbereich Sudbrack/Gellershagen stehen kurz vor dem Abschluss, in Altenhagen sind sie jetzt in vollem Gange.

»Schnelles Internet ist längst ein wichtiger Standortfaktor, stärkt die Wettbewerbsfähigkeit«, sagte Josef Wegener, Leiter der Geschäftsstelle Gigabit NRW bei der Bezirksregierung Detmold. In Bielefeld gehe man den richtigen Weg.

Wo aktuell noch mit 30 Megabit/Sekunde gesurft wird, ist schon im Sommer ein Ausbau mit einer Versorgung von 100 Megabit/Sekunde möglich. Schulen und Unternehmen sollen sogar ein Gibabit/Sekunde nutzen können.

»Es kann sein, dass mancher am Stadtrand bald schneller im Netz unterwegs ist als in der Innenstadt«, so Dr. Ingo Kröpke. Aber nach und nach sind ja alle Stadtbereiche an der Reihe.